Fast jeder hat sich schon mal bei Facebook einen Fake-Account eingerichtet. Sei es, weil man seine Identität nicht im Datensumpf preisgeben möchte oder weil man nicht mit dem privaten Account als Administrator fungieren möchte. In Europa sind circa 289 Millionen Nutzer bei Facebook aktiv. Aber wie viele davon sind von so genannte Klickfarmen oder gar doppelte Nutzer?

Facebook wird immer interessanter für Angreifer, da immer mehr Menschen auf ihren Social Media Netzwerken ihre Nutzerdaten leichtsinnig preisgeben. Angreifer, die häufig mit Hilfe von Fake-Accounts agieren, verfolgen oft kriminelle Interessen. Dabei geht es nicht nur um monetäre Aspekte sondern auch um Nutzerinformationen, die dann an Dritte weiter verkauft werden. Ein besonderes Risiko ist hier natürlich der so genannte Identitätsdiebstahl, der sich in letzter Zeit immer mehr als „beliebte“ Form der Kriminalität entpuppt.

Im Börsenbericht liefert Facebook konkrete Aussagen über die Anzahl der Fake-Nutzer, aktuell rechnet Facebook mit 5-11% Fake-Nutzern im Netzwerk, die gegen die Facebook Richtlinien verstoßen. Interessant dabei ist, dass laut Facebook die meisten Fake-Nutzer aus so genannten „Developing markets“ stammen, wie beispielsweise Indien. Facebook teilt die Fake-Accounts in drei Gruppen ein: doppelte Nutzerkonten, falsch eingeordnete Konten und Spam Accounts im Netzwerk. Die Anzahl der falsch eingeordneten Konten und die Spam Accounts sind im Vergleich zum letzten Jahr bereits gesunken, das bedeutet die von Facebook eingeleitet Schritte scheinen zu funktionieren. Interessant wird es, wenn man die Fake-Nutzer in reellen Zahlen ausdrückt. So hat Facebook insgesamt circa 1.056.000.000 Nutzer, davon sind etwa 9.504.000 Spam Konten und 13.728.000 falsch eingeordnete Konten.

Interessant dabei ist, dass sich ein Muster in Fake-Account heraus kristallisieren lässt. Die Konten sind zu 97% weiblich, haben im Durchschnitt 726 Facebook Freunde und 43% der Fake-Profile updaten ihren Status nahezu nie. Ärgerlich wird es für Werbetreibende, da unseriöse Facebook-Konten für Werbezwecke wegfallen für die eigentlich bezahlt wurden.

 

Aber wie genau geht Facebook vor, um Sie vor unerwünschten Spam Nachrichten zu schützen?

Dafür hat das soziale Netzwerk das so genannte „Facebook Immune System“ entwickelt, welches mehrere hunderttausend Interaktionen auf Facebook pro Sekunde analysiert und gegebenenfalls verdächtige Accounts überprüft oder direkt abmahnt. Erst einmal abgemahnt, muss der Account Betreiber die Existenz der Person beweisen. Da stellt sich die Frage, warum besonders viele Seitenadministratoren ihre Unternehmensseiten mit Fake-Accounts verwalten.

Verwalten Sie Ihre Facebook Seite auch mit einem Fake-Account?

Dann wundern Sie sich nicht, wenn das Profil auf kurz oder lang von Facebook gesperrt wird. Das bringt viel Ärger mit sich, um wieder auf die Unternehmensseite zugreifen zu können. Können Sie sich wehren? – Nein, denn in den Nutzungsbedingungen ist festgehalten, dass Facebook sich dieses Recht vorbehält.

Auch wenn Facebook auf einem guten Weg ist, bis zur Lösung des Fake-User Problems ist es noch ein weiter und steiniger Weg.

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Berg